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Contractions of English semi-modals : the emancipating effect of frequency

Lorenz, David LU orcid (2013) In NIHIN Studies
Abstract
The current restructuring of the English modal system has long been noted as an ongoing language change process. Semi-modal constructions such as 'BE going to' and 'HAVE got to' are textbook cases of grammaticalization. As grammaticalization comes with a rise in frequency, these semi-modals are also typical examples of the ‘reducing effect’ of frequency, which leads to the contracted forms 'gonna' and 'gotta'. These forms have in recent times become conventional in spoken English.

This book presents the first comprehensive corpus-based study of the use and development of the semi-modal contractions 'gonna', 'gotta' and 'wanna'. Focusing on American English, it considers synchronic data from spontaneous spoken language as well as... (More)
The current restructuring of the English modal system has long been noted as an ongoing language change process. Semi-modal constructions such as 'BE going to' and 'HAVE got to' are textbook cases of grammaticalization. As grammaticalization comes with a rise in frequency, these semi-modals are also typical examples of the ‘reducing effect’ of frequency, which leads to the contracted forms 'gonna' and 'gotta'. These forms have in recent times become conventional in spoken English.

This book presents the first comprehensive corpus-based study of the use and development of the semi-modal contractions 'gonna', 'gotta' and 'wanna'. Focusing on American English, it considers synchronic data from spontaneous spoken language as well as diachronic data from a corpus of speech-purposed writing. The findings are complemented by data from an elicitation experiment, yielding insights into how listeners perceive these forms.

Beyond documenting the use of the contractions and full forms in American English, the book provides an investigation into the mental representation of the contractions between phonetic reduction and lexicality. An ‘emancipating effect’ of frequency is proposed by which the contracted forms move from reduction to lexicality, that is, they are increasingly used and perceived as lexical items independent of their source forms.

Resulting from these studies, five parameters of lexical emancipation are proposed:

- an increase in relative frequency (relative to the source form)

- a decline of reduction features

- a decline of social restrictions

- a semantic/functional divergence (from the source form)

- a structural divergence (from the source form)

Based on this, lexical emancipation can be described as a change by which the item proceeds through various stages, namely on-line phonetic reduction > on-line morpho-phonological fusion > stored pronunciation variant > stored lexical variant > independent lexical item. (Less)
Abstract (Swedish)
GERMAN SUMMARY: Gegenstand dieser Arbeit sind die verkürzten Formen (Kontraktionen) der
englischen Modalausdrücke (‘semi-modals’) 'BE going to', 'HAVE got to'
und 'want to'. Die Kontraktionen sind in der gesprochenen Sprache häufig
und zeigen sich in den Schreibweisen 'gonna', 'gotta' und 'wanna'. Sie
werden im Nordamerikanischen Englisch untersucht. Den Hintergrund der
Arbeit bildet die Grammatikalisierung der ‘semi-modals’, die mit einem
Anstieg der Gebrauchshäufigkeit einhergeht. Diese erhöhte Frequenz
fördert phonetische Reduktion (z.B. von “going to” zu “goinde”/“gonna”).
Das Auftreten der Kontraktionen ist also zunächst eine Konsequenz aus
diesem Frequenzanstieg. Doch das ist nicht das... (More)
GERMAN SUMMARY: Gegenstand dieser Arbeit sind die verkürzten Formen (Kontraktionen) der
englischen Modalausdrücke (‘semi-modals’) 'BE going to', 'HAVE got to'
und 'want to'. Die Kontraktionen sind in der gesprochenen Sprache häufig
und zeigen sich in den Schreibweisen 'gonna', 'gotta' und 'wanna'. Sie
werden im Nordamerikanischen Englisch untersucht. Den Hintergrund der
Arbeit bildet die Grammatikalisierung der ‘semi-modals’, die mit einem
Anstieg der Gebrauchshäufigkeit einhergeht. Diese erhöhte Frequenz
fördert phonetische Reduktion (z.B. von “going to” zu “goinde”/“gonna”).
Das Auftreten der Kontraktionen ist also zunächst eine Konsequenz aus
diesem Frequenzanstieg. Doch das ist nicht das Ende der Entwicklung: Die
Reduktionsformen 'gonna', 'gotta' und 'wanna' sind zunehmend häufig und
üblich, sodass sie beginnen, sich als eigenständige Wörter zu
etablieren und von ihren Ausgangsformen unabhängig zu werden. Dies ist
eine Folge der Häufigkeit der Kontraktionen selbst. Es ist also ein
Frequenzeffekt, der hier als ‘Emanzipierungseffekt’ (‘emancipating
effect’) ausgeführt wird. Als ‘sich emanzipierende’ Elemente stehen die
Kontraktionen in Variation mit ihren Ausgangsformen, und diese Variation
ist ursprünglich phonologischer, aber mit zunehmender ‘Emanzipation’
mehr und mehr lexikalischer Natur. Untersuchungen dieser Variationen
bilden den Hauptteil dieser Arbeit, wobei der Emanzipationsprozess
gezeigt wird.

Kapitel 3 beinhaltet eine Studie im gesprochenen Nordamerikanischen
Englisch (Santa Barbara Corpus of Spoken American English), die eine
Reihe von Faktoren berücksichtigt und durch den Vergleich älterer und
jüngerer Sprecher die Veränderungen in der Variation misst. Dabei zeigen
'gonna', 'gotta' und 'wanna' einen deutlichen Anstieg in der relativen
Frequenz (relativ zur jeweiligen Ausgangsform), wohingegen weniger
konventionalisierte Kontraktionen, “tryna” (von 'trying to') und “needa”
(von 'need to'), keine so deutliche Entwicklung haben. Die Emanzipation
zeigt sich besonders deutlich bei 'gonna': Typische Reduktions-Faktoren
wie hohe Sprechgeschwindigkeit und häufige Kollokation (hier mit dem
Subjekt: 'I’m going to/gonna') bedingen zwar die phonetische Reduktion
zu “goinde” oder “ena”, nicht aber den Gebrauch von 'gonna'. Zudem
bestehen soziale Einschränkungen (Bildung, regionale Varietät) nur in
der älteren Generation – die Kontraktion wird “gesellschaftsfähig”. Eine
Tendenz zu semantischer Divergenz ist bei 'gonna' und 'wanna'
erkennbar.

In Kapitel 4 werden die Kontraktionen diachron untersucht, in
Bühnenstücken und Filmskripten aus dem 20. Jht. (Corpus of Historical
American English). Hier zeigt sich ein drastischer, gleichzeitiger
Frequenzanstieg aller drei Formen, relativ wie absolut, in den späten
1960er Jahren. Untersuchungen der Variations-Faktoren vor und nach
dieser Zäsur ergeben, dass Emanzipation sich in quantitativen
Verschiebungen der Effekte zeigen lässt. So kommen 'gonna' und 'wanna'
in zunehmend komplexeren Sätzen vor. Die Unterschiede zwischen
Kontraktion und Vollform in Bezug auf Register und Kollokation nehmen
generell ab. Außerdem sind die Kontraktionen an Phrasengrenzen stark
präferiert, was als syntaktische Divergenz angesehen wird.

Aus diesen Korpusstudien ergeben sich 5 Indikatoren für die Emanzipation
einer verkürzten Form: Anstieg der relativen Frequenz (relativ zur
Ausgangsform); Abnahme von Reduktionseigenschaften; Abnahme sozialer
Restriktionen; Semantische Divergenz (von der Ausgangsform);
Strukturelle Divergenz (von der Ausgangsform).

Auf der Grundlage dieser Ergebnisse beschreibt Kapitel 5 ein Experiment
zur Wahrnehmung von 'gonna' und 'gotta' im Vergleich zu den Vollformen.
Auch hier ist die Akzeptanz von 'gonna' höher, v.a. in der jüngeren
Generation. Unterschiede zeigen sich auch bei erhöhter
Sprechgeschwindigkeit (als Faktor für phonetische Reduktion, s.o.).
Schnell gesprochenes “going to” und “gonna” wird ebenso gut
unterschieden wie in Normalgeschwindigkeit, die Zwischenform “goinde”
jedoch wird öfter als 'gonna' wahrgenommen. Das zeigt, dass 'gonna' eine
weitgehend unabhängige Form ist; bei 'gotta' ist dies nicht so
deutlich. Ein anderer ‘Reduktions-Faktor’, die häufige Kollokation,
zeigt einen konträren Effekt, so dass aus gehörtem “I’m gonna” und sogar
“I’mna” oft 'I’m going to' rekonstruiert wird. Es scheint also, dass
Hörer in frequenten Kollokationen eine Reduktion erwarten und
(hyper-)korrigieren.

Insgesamt ist, anhand der 5 genannten Kriterien, 'gonna' die am
stärksten emanzipierte Form. Anhand der beschriebenen Ergebnisse lässt
sich die Emanzipation einer verkürzten Form als ein Prozess beschreiben,
von spontaner phonetischer Reduktion über morpho-phonologische Fusion
zu einer gespeicherten Aussprachevariante, von dieser über eine
eingeschränkt verfügbare lexikalische Variante zu einem eigenständigen
‘Wort’. Diese Darstellung des Emanzipationseffekts beschreibt einen
allgemeinen Mechanismus im Sprachwandel, der in künftigen Studien
überprüft werden kann. (Less)
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author
publishing date
type
Thesis
publication status
published
subject
keywords
language change, mental lexicon, language variation and change, cognitive grammar, modal expressions
in
NIHIN Studies
pages
274 pages
publisher
Universitätsbibliothek Freiburg
ISBN
978-3-928969-28-4
DOI
10.6094/978-3-928969-28-4
language
English
LU publication?
no
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d6e34d77-0b7c-4f44-82c5-c85dbd36b1e7
date added to LUP
2023-11-24 21:54:46
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